OB Reiter besucht U5-Baustelle
Die Stadt investiert in den öffentlichen Nahverkehr. Dem Ausbau der U-Bahn kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Neben der Verlängerung der U5 hat sich der Stadtrat jüngst durch Billigungsbeschluss für die Entlastungsspange U9 ausgesprochen. Die Planungen für die Strecke, die die Innenstadt-Linien entlasten soll, laufen bereits. Ebenso die Planung für eine Verlängerung der U4 nach Englschalking.
Ein Leuchtturmprojekt für den ÖPNV
(22.10.2024) Oberbürgermeister Dieter Reiter hat gestern zusammen mit dem Hauptabteilungsleiter Ingenieurbau im Baureferat, Alexander Kressierer, den Baufortschritt zur Verlängerung der U-Bahnlinie U5 vom Laimer Platz nach Pasing in Augenschein genommen. Die beiden unternahmen einen Rundgang über die Baustelle entlang der Gotthardstraße innerhalb des ersten Abschnitts der Gesamtmaßnahme, die sich in zwei große Bauabschnitte (Baulose) unterteilt.
Bereits seit 2022 laufen die Bauarbeiten für diesen ersten Abschnitt (Baulos 1), der sich vom Laimer Platz bis zum neuen Bahnhof Willibaldstraße erstreckt. Von dort führt der zweite Abschnitt (Baulos 2) weiter nach Pasing.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Die Verlängerung der U5 ist ein Leuchtturmprojekt für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in München. Wir gehen damit die Verkehrswende und Klimaziele aktiv an. Die U-Bahn ist für die Mobilität in der Stadt nicht mehr wegzudenken. Sie ist ein zuverlässiger Partner, sei es für den Weg ins Büro, zum Konzert oder Fußballspiel und steht für Lebensqualität. Die Zahl der Einwohner*innen in München steigt weiter an, auch die der Pendler*innen und Gäste, die die Stadt besuchen. Für große neue Stadtquartiere wie beispielsweise Freiham ist eine Anbindung durch die U-Bahn ein Muss. Das trägt erheblich zu einem klimafreundlicheren Mobilitäts-Mix bei. Umso wichtiger ist, dass weiter in öffentliche Verkehrsmittel investiert und das U-Bahn-Netz leistungsfähig ausgebaut wird. Hier ist eindeutig auch die Förderung von Seiten des Bundes und des Landes gefragt. Die beeindruckende Mega-Baustelle in Laim verdeutlicht ganz klar auch den Kraftakt, der hinter so einer Maßnahme steht – hinsichtlich Ingenieursleistung und Investition.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Dass wir die rund 3,8 Kilometer lange Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing in zwei Abschnitten bauen, hat den Vorteil, mit dem ersten Abschnitt vom Laimer Platz bis Willibaldstraße früher beginnen zu können. Die Arbeiten gehen zügig voran und wir liegen im Zeitplan. Momentan prüfen wir ein ehrgeiziges Ziel. Der erste Streckenabschnitt soll vorzeitig, also noch vor Fertigstellung der Gesamtstrecke, in Betrieb gehen.“
Eine U-Bahn-Baustelle ist eine technische Herausforderung. Je nach Gegebenheiten müssen entsprechende Bauweisen angewandt werden. Dazu die Baureferentin: „Der Blick auf die einzelnen Baufelder an der Gotthardstraße vermittelt einen Eindruck darüber, wie herausfordernd die Errichtung eines U-Bahnbauwerks mitten in der Stadt zwischen engen Häuserzeilen ist. Damit wir die Beeinträchtigungen für die Anwohnenden gering halten können, wenden wir hier die Deckel-Bauweise an. Tiefe Schlitzwände werden in den Boden eingelassen. Anschließend wird ein massiver, circa zwei Meter dicker Deckel darüber betoniert. Diese Deckel-Methode macht es möglich, den Aushub und Tunnelbau unterirdisch voranzutreiben, während der Straßenverkehr auf der Oberfläche nahezu ungestört weiterläuft. Für die Tunnel im zweiten Abschnitt von der Willibaldstraße nach Pasing lassen es die Gegebenheiten zu, einen Vortrieb mit einer Tunnelbohrmaschine einzusetzen. Die Tunnel werden also komplett unterirdisch erstellt, ohne dass man an der Oberfläche etwas mitbekommt. Damit die Vortriebsmaschine später durch die Bahnhöfe Am Knie und Pasing in Baulos 2 durchziehen kann, wird bereits an beiden Bahnhöfen gebaut. Wenn wir die Vorhaltemaßnahme in Freiham mitrechnen, arbeiten wir also aktuell für die U5-Strecken-Verlängerung an vier Stellen gleichzeitig.“
Im Anschluss an den Baustellenbesuch eröffnete das Baureferat das neue Infocenter an der Willibaldstraße. Dort können sich Interessierte umfassend über die Verlängerung der U5 informieren. Besucher*innen erhalten mithilfe von Schau-Tafeln einen Überblick über die Gesamtstrecke und die geplanten neuen U-Bahnhöfe. Es wird gezeigt, wo im Stadtgebiet aktuell die Bauarbeiten laufen und welche verkehrlichen Auswirkungen dabei zu erwarten sind. Außerdem können Besucher*innen Einblicke in die angewandten Bauweisen gewinnen, zum Beispiel mithilfe einer Mini-Tunnelbohrmaschine, die als Modell ausgestellt ist.
Während der Öffnungszeit haben Bürger*innen die Möglichkeit, gezielt Fragen an Fachleute aus der Abteilung U-Bahn-Bau im Baureferat zu stellen oder Anliegen zum Projekt vorzubringen. Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Das neue Infocenter trägt maßgeblich dazu bei, die technisch hochkomplexe Verlängerung der U-Bahn verständlich und ansprechend zu vermitteln. Vor allem im Dialog mit unseren Expertinnen und Experten vor Ort. Es ist wichtig, dass wir jetzt einen Ort bieten, an dem man sich noch umfassender als bisher informieren kann – ob als Anwohnerin und Anwohner oder als Technik-Fan. Darüber hinaus dient der Pavillonbau auf der großen Baustelleneinrichtungsfläche als Sammel- und Ausgangspunkt für Gruppenführungen. Ich lade alle dazu ein, hier vorbeizuschauen oder an einer der geplanten Baustellenführungen teilzunehmen.“
Der barrierefreie Pavillon an der Willibaldstraße 70 ist am besten mit dem Bus, Linie 57, Haltestelle Mitterfeldstraße zu erreichen. Öffnungszeit ist jeden Mittwoch von 15 bis 19 Uhr (ohne Voranmeldung). Das architektonische Konzept, das dem neuen Infocenter zugrunde liegt, lässt die Besucher*innen den U-Bahn-Bau spürbar werden: Ein minimalistisches Zugangsbauwerk spiegelt durch eine dynamisch ausgeformte Geländeoberfläche den Charakter des Tunnels und der Trassierung wider.
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